Die Schwangerschaft ist eine aufregende Zeit im Leben einer Frau. Neben den offensichtlichen Veränderungen wie dem wachsenden Bauch und den hormonellen Schwankungen gibt es auch einige weniger bekannte Symptome, die auftreten können. Eines davon ist der plötzlich häufiger auftretende Harndrang. In diesem Artikel werden wir genauer darauf eingehen, warum viele schwangere Frauen vermehrt zur Toilette müssen und was sie dagegen tun können.
Warum tritt vermehrter Harndrang während der Schwangerschaft auf?
Hormonelle Veränderungen:
Während der Schwangerschaft kommt es zu einer Vielzahl von hormonellen Veränderungen im Körper einer Frau. Unter anderem steigt die Produktion des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin), welches die Blutzufuhr zur Gebärmutter und zur Niere erhöht. Dadurch wird auch die Produktion von Urin angeregt.
Druck auf die Blase:
Mit zunehmender Schwangerschaftswoche wächst der Uterus und übt damit Druck auf die umliegenden Organe, einschließlich der Blase, aus. Dieser zusätzliche Druck führt dazu, dass die Blase schneller gefüllt ist und somit häufiger entleert werden muss.
Veränderte Nierenfunktion:
Die Nieren sind während der Schwangerschaft intensiver am Stoffwechsel der Frau beteiligt, da sie auch Abfallstoffe des ungeborenen Kindes filtern müssen. Dies erhöht die Ausscheidung von Urin und damit auch den Harndrang.
Was kann gegen den vermehrten Harndrang getan werden?
Flüssigkeitsaufnahme kontrollieren:
Schwangere Frauen sollten darauf achten, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Allerdings ist es wichtig, die Flüssigkeitszufuhr in den Abendstunden zu reduzieren, um nächtliche Toilettengänge zu minimieren.
Beckenbodenübungen:
Durch gezielte Beckenbodenübungen können schwangere Frauen ihre Blasenkontrolle stärken. Indem sie den Beckenboden anspannen und entspannen, können sie den Harndrang besser kontrollieren.
Häufiger entleeren:
Anstatt den Harndrang zu unterdrücken, ist es während der Schwangerschaft ratsam, regelmäßig die Blase zu entleeren. Dadurch wird verhindert, dass sich Urin in der Blase ansammelt und unangenehmen Druck verursacht.
Vermeidung von harntreibenden Lebensmitteln:
Bestimmte Lebensmittel und Getränke können den Harndrang erhöhen. Dazu gehören koffeinhaltige Getränke wie Kaffee und Tee, sowie stark gewürzte Speisen. Durch den Verzicht auf diese Lebensmittel kann der Harndrang reduziert werden.
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Der vermehrte Harndrang während der Schwangerschaft ist in den meisten Fällen ein normales Symptom. Dennoch sollten Frauen bei folgenden Anzeichen einen Arzt aufsuchen:
- Brennen beim Wasserlassen
- Blut im Urin
- Schmerzen im unteren Bauchbereich
- Krampfartige Schmerzen beim Entleeren der Blase
Diese Symptome könnten auf eine Blasenentzündung oder andere Komplikationen hinweisen und sollten deshalb ärztlich abgeklärt werden.
Fazit
Der plötzliche häufigere Harndrang bei schwangeren Frauen kann auf hormonelle Veränderungen, Druck auf die Blase und eine veränderte Nierenfunktion zurückzuführen sein. Es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten, um mit diesem Symptom umzugehen, wie die Kontrolle der Flüssigkeitsaufnahme, Beckenbodenübungen und regelmäßiges Entleeren der Blase. Bei bestimmten Symptomen ist es wichtig, einen Arzt zu konsultieren, um mögliche Komplikationen auszuschließen.